Am vergangenen Donnerstag fand im Ratssaal der Stadt Gescher eine für mich der spannendsten und informativsten Präsentationen der letzten Zeit statt. Schüler der Gesamtschule Gescher hatten unter Leitung des Büros „Energielenker“ ihre Ziele und Ideen zum Thema Klimaschutz erarbeitet. Ohne Scheu und mit einem klaren Konzept erläuterten die Schüler in verschiedenen Themenblöcken vor zahlreichen Zuhörern aus Politik, Verwaltung und Bürgern ihre Vorstellungen zum Klimaschutz für die nächsten Jahre. Leider fehlten die Berichterstatter.
Foto von Christiane Lang PowerPoint, VideoClips und gebastelte Modelle lösten sich bei der Vorstellung ab. Einige Schüler haben sich mit den Autos der Zukunft und E-Autos beschäftigt. Mehr Ladestationen werden gefordert. Aber um die Reichweite zu erhöhen sollten Stationen errichtet werden, wo eine gebrauchte Batterie wieder aufgeladen wird und gegen eine neue Batterie gewechselt werden kann. Der öffentliche Nahverkehr sollte kostenfrei angeboten werden, aber auch zuverlässiger, häufiger und pünktlicher fahren.
Ein Videoclip beschäftigte sich mit den Aussagen der Lebensmittelgeschäfte zur Vermeidung von Plastikverpackungen. Danach war es deutlich welche Lücke zwischen Versprechungen der Lebensmittelmärkte und Wirklichkeit klaffte. Die Schüler wollten ein Geschäft in Gescher, das unverpackte Lebensmittel verkauft. Außerdem forderten sie die Gescheraner Bürger auf, vermehrt Waren zu kaufen, die ohne Plastik auskommen. Schülerinnen machten mit einem gebastelten Modell deutlich, wie sie sich eine Streuobstwiese im Außenbereich vorstellen. Für diese Idee wird ein Sponsor gesucht, der eine Fläche zur Verfügung stellt. In der unmittelbaren Umgebung der Schule sollte wieder ein Schulgarten eingerichtet werden und über Dachbegrünungen nachgedacht werden. Ein Schüler beschäftigte sich mit der Verlegung der Zeelink-Gasleitung und deren Folgen für die Umwelt im Außenbereich.
Zu ihren Ideen und Projekten hatten die Schüler auch Lösungen parat. Hierfür meine Hochachtung. Manche Vorstellungen lassen sich kurzfristig und mit wenigen Mitteln umsetzen. Hier ist Politik und Verwaltung gefordert. Um den Umweltschutz in Gescher umzusetzen sind Bürger, Politik und Verwaltung aufgefordert solche Aktivitäten zu unterstützen.
Ich unterstütze die Aktionen Fridays for Future, aber das, was unsere Schüler der Gesamtschule Gescher abgeliefert haben, ist um ein Vielfaches besser. Für mich war dieser Abend ein Highlight.
Es ist nicht damit getan den Klimanotstand auszurufen wie es einige Politiker in Gescher fordern, sondern man sollte sich an den praktischen Umsetzungen orientieren. Wir alle sind aufgerufen den Klimaschutz zu fördern und zu unterstützen, denn dieses Thema betrifft uns alle.
Fritz Leppkes
Vorsitzender der Senioren Union Gescher
Ratsmitglied der Stadt Gescher