Ältere Menschen werden an den Rand gesetzt
Unter dem Stichwort „Außenbereichssatzung“ wurde uns in der Ratssitzung am 25.09. ein Projekt zum gemeinschaftlichen Wohnen im Alter im Landhaus Capellen vorgestellt.
Hier plant ein Investor ein „Quartierswohnen, das gezielt auf die Bedürfnisse älterer Menschen eingeht“, so der Antragsteller. Und es „soll die Möglichkeit geschaffen werden, selbstbestimmt in eigener Wohnung weiterhin an einer sozialen und aktiven Umgebung teilzuhaben“. Zudem – so das Konzept – werden „neue Maßstäbe für gemeinschaftliches Wohnen im Alter gesetzt und eine lebendige und lebenswerte Umgebung für ältere Menschen geschaffen“.
Die CDU begrüßt immer Ideen für gemeinschaftliches Wohnen für ältere Menschen. Auch machen Investitionen in kleine barrierefreie Wohnungen Sinn, die es Interessierten ermöglichen, „sich kleiner zu setzen“, erläutert der Fraktionssprecher der CDU, Thomas Kloster. Und er fügt hinzu: „Allerdings ist der vorgesehene Standort im Landhaus Capellen aus unserer Sicht nicht geeignet, diese grundsätzlich sinnvollen Ansätze umzusetzen. Quartierswohnen, das auf die Bedürfnisse älterer Menschen eingeht, sollte doch „mitten im Leben“, d.h. innerstädtisch und mit Anbindung an erreichbare Selbstversorgungsmöglichkeiten, entstehen.“ Alle Fachleute betonen dies immer wieder. Schwerpunkt des Konzeptes ist nicht die mögliche Wiederbelebung einer Gaststätte, sondern dauerhaftes Wohnen für ältere Menschen im Außenbereich anzubieten. „Das Wohnangebot liegt 4 - 5 km vom Bäcker und Lebensmitteleinzel-handel entfernt. Dies läuft dem Gedanken von Integration und Inklusion vollständig zuwider – so werden ältere Menschen wortwörtlich an den Rand der Gesellschaft gesetzt“ ergänzt Bernd Witte, sozialpolitischer Sprecher der CDU im Ausschuss für Generationen, Familie, Bildung, Kultur und Sport. Da hilft auch eine „naturnahe Atmosphäre“ nicht weiter. Das sind für die CDU gerade nicht die vom Antragsteller genannten „neuen Maßstäbe für gemeinschaftliches Wohnen im Alter“.
Wir bedauern sehr, dass die anderen Fraktionen im Rat diese fachlich gut begründete Argumentation nicht hören wollten.