„Wir verlangen weiterhin die 380-kV-Leitung als Erdverkabelung!“, fordert Egbert Kock, Fraktionssprecher der CDU im Rat. „Bau- und Planungsausschuss, Stellungnahme der Stadt und ein einstimmiger Ratsbeschluss unterstreichen die Durchführung dieser Variante“
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Bau- und Planungsausschuss der Stadt Gescher hat in seiner letzten Sitzung vom 22.05.2019 den Hinweis auf die Erdverkabelungsvariante der Leitung bestätigt.
Das ist bereits in Zusammenhang mit der Stellungnahme der Stadt vom 24.05.2015 vorgetragen worden. Ebenso mit Stellungnahme der Stadt vom 19.12.2016 aufgrund des einstimmigen Ratsbeschlusses zur Forderung der Erdverkabelungsvariante; außerdem mit Schreiben des WLV vom 18.01.2018, neben anderen Stellungnahmen.
Eine weitere wird Ihnen im Rahmen der erweiterten Anhörungsfrist aufgrund des Beschlusses der besagten Sitzung zugehen.
Den Ausführungen der Vorhabenträgerin zu dieser Variante wird nicht gefolgt.
Allein bereits der Hinweis fehlender Erfahrung ist nicht schlüssig.
Wie soll denn Erfahrung entstehen? Und gibt es nicht bereits im Austausch mit anderen Vorhabenträgern die Möglichkeit, auf deren Erfahrung zurückzugreifen? Die Leitung liegt doch bereits z.T. in der Erde und ist geschaltet.
Es ist angeraten, diese wichtige Entscheidung an der Erfahrungskompetenz des Trägers oder anderer Leitungsbauer festzumachen und eben nicht bei fehlender Erfahrung die Variante einfach auszuschließen.
Der Hinweis über entstehende Nachteile hinsichtlich der weiteren Nutzung der betroffenen Grundstücke ist nicht schlüssig.
Die Summe der Nachteile für wenige Grundstückseigentümer klein zu halten zu Lasten eines massiven Eingriffes, einer maßgeblichen Beeinträchtigung in das Landschaftsbild für Alle ist nicht nachvollziehbar.
Sie müssten sich fragen, ob die gesamte Bevölkerung nicht ihren monetären, anteilig geringen Teil, leisten würde zugunsten eines erhaltungswürdigen heimatlichen Landschaftsbildes.
Konsequent wäre eine jährlich wiederkehrende Entschädigung, eine damit naturnahe Nutzung, bzw. die Flächen als Rückzugsräume und Ausgleichsflächen dem Naturschutz zuzuordnen.
Auch der Hinweis höherer Baukosten ist nicht belastbar. Hier gehört die zu erwartende Standzeit der großen Masten in Relation gesetzt zu den jetzt entstehenden Mehrkosten einer Erdverkabelung.
Die Vorwegnahme, dass künftige Generationen ebenso urteilen werden, ist nicht korrekt.
Im Gegenteil, gerade jetzt, in der Phase des Neubaus, gehört der höchste Anspruch im Namen kommender Mitbürger verantwortungsvoll realisiert. Nur das findet die Akzeptanz im Verhältnis zur Dauer!
Ergänzend verweisen wir auf das Raumordnungsverfahren der 380kV-Ltg. Stade-Landsbergen, BBPIG-Projekt Nr. 7 / NEP-Projekt Nr. 24 , Südlink-Trasse, die Leitung wird als Erdkabel realisiert.
Darüber hinaus wird auf die von der Kreisverwaltung geteilten Auffassung verwiesen, dass das westliche Münsterland, der Kreis Borken, bereits mehrfach seinen sehr hohen Beitrag zu regenerativen Energien, zu Strom- und Gasleitungen, zu Kavernen und Zwischenlagern leistet. A-Nord und Zeelink-
Gasleitung sind zusätzlich hier zu nennen.
Gerade wenn dieser Bereich mehrfach zur Trassenführung verschiedenster Leitungen herangezogen wird erhöht sich der Anspruch an den Umgang mit Mensch und Natur.
Das Schreiben aller Ratsfraktionen der Stadt Gescher vom 30.03.2017 zur nachdrücklichen Forderung, die Leitung als Erdverlegung auszuführen, füge ich als Anlage bei.
Mit freundlichen Grüßen
Egbert Kock
Fraktionssprecher