Die CDU-Fraktion sieht hier alle Fraktionen im Rat parteiübergreifend in der Pflicht, um gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe ein akzeptables Ergebnis in der Ausschusssitzung am 5.2.2014 zu erreichen.
Wir Gescheraner fordern Versorgungsgerechtigkeit von der KV Westfalen-Lippe damit wir in unserer Stadt vor Ort wieder ausreichend hausärztlich versorgt werden.
Seit Jahren macht die CDU Gescher auf die immer schwieriger werdende hausärztliche Versorgung in Gescher aufmerksam. Eine Podiumsdiskussion unter Mitwirkung von örtlichen, bundespolitischen Vertretern und einem Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe mit großer Resonanz fand im Jahre 2010 statt.
Seitdem hat sich die Situation vor Ort dramatisch zugespitzt. Die Praxen von Dr. Schoon und Dr. Diedrichs sind geschlossen worden, diese Arztsitze sind verloren gegangen. Dr. Höllger wird im Mai diesen Jahres seine Praxis aufgeben (s. Bericht in der AZ vom 4.11.2013). Ob ein Nachfolger die Praxis übernehmen wird, steht in den Sternen.
Mit Schreiben vom 18.11.2013 hat die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Gescher die KVWL auf diese Entwicklung aufmerksam gemacht und die Problematik eingehend geschildert.
Als Antwort der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe auf diesen Brief verwies ihr Geschäftsbereichsleiter Ansgar von der Osten auf die Hauptausschuss am 5. Februar 2014, in der er „die Versorgunglage und die Richtlinie darstellen, Fragen beantworten und für eine konstruktive Diskussion gern zur Verfügung stehen werde“. Eins kann vorweg geschickt werden: Wenn in der Mitte des kommenden Jahres ein Hausarzt auf seine Zulassung verzichten will und aus der Versorgung ausscheidet, kann dieser Sitz über einen Zeitraum von sechs bis maximal 12 Monaten nachbesetzt werden. Die Zulassungssperre für einen Planungsbereich gilt nur für neue, zusätzliche Arztsitze, bestehende Praxen können übergeben werden.
Wie die Unterversorgung der Stadt Gescher behoben werden kann, bleibt zunächst offen.
Nach den Buchstaben des Versorgungsstrukturgesetzes und der Bedarfsplanung hat die KVWL sicher Recht und ihren Auftrag erfüllt. Der überplante Bereich Stadtlohn, Südlohn und Gescher ist mit über 120 Prozent mehr als ausreichend versorgt. Allerdings sieht die Wirklichkeit in Gescher mit einer totalen Unterversorgung von weniger als 65 Prozent anders aus und wird nicht berücksichtigt. Anstelle starrer Vorgaben müssen Regelungen gelten, die bedarfsgerecht auf die Bedingungen vor Ort eingehen. Im Leitbild der KVWL heißt es wird die Organisation der medizinischen Versorgung flächendeckend, qualitätsgesichert und wirtschaftlich mit freiberuflichen Ärzten propagiert. Es heißt hier aber auch: „Wir vertreten kraftvoll die Interessen unserer Mitglieder (Ärzte) gegenüber Politik, Kostenträgern und Öffentlichkeit.“
Aber wo bleibt der Patient/Bürger in Gescher, und für wen arbeitet die KVWL eigentlich?
Die Kassenärztlichen Vereinigungen müssen die ihnen vom Gesetz eingeräumten Ermessenspielräume nutzen, wie z.B. bei der Ausbildung von entlastenden Versorgungsassistent/innen, den Kauf der Arztpraxis oder die Einrichtung einer Sicherstellungspraxis. Hierzu fehlen entsprechende Willenskundgebungen. Die Kommune kann begleitend tätig werden. Aber mehr auch nicht.
Die CDU-Fraktion ist sieht hier alle Fraktionen im Rat parteiübergreifend in der Pflicht, um gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe ein akzeptables Ergebnis in der Ausschusssitzung am 5.2.2014 zu erreichen.
Wir Gescheraner fordern Versorgungsgerechtigkeit von der KV Westfalen-Lippe damit wir in unserer Stadt vor Ort wieder ausreichend hausärztlich versorgt werden.