Jens Spahn lockt zahlreiche Interessierte
Es ist kurz vor 18 Uhr - der Ratssaal ist gut gefüllt. Einige Interessierte suchen noch nach einem freien Platz - da betritt Jens Spahn den Saal. Nach kurzer Begrüßung durch den Bürgermeister, Hände schütteln und den Ablauf des Abends vorstellen, will Jens Spahn keine Zeit verlieren: "Legen wir los!"
zunächst trägt er sich jedoch ins goldene Buch der Stadt ein - "welches blau ist - und nicht gold!", schmunzelt Thomas Kerkhoff.
Spahn rückt nah an die Bürgerschaft heran. Berichtet aus dem Bundestag, spricht zur Flüchtlingssituation und den Finanzen. In der darauf folgenden Diskussion mit den Bürgern tritt verstärkt das Thema Rente in den Blick. Zahlreiche Fragen zur Erhöhung und zum Rentenniveau sowie darüber hinaus, werden beantwortet. Dabei wird auch dem Unmut und Frust der Zuhörerinnen und Zuhörer Luft gemacht. Ein weiteres Thema beschäftigt die Interessierten: die Herausforderung so viele Flüchtlinge zu integrieren - wie schaffen wir das? Schaffen wir das überhaupt? Spahn berichtet zu Ideen wie einer Transitzone an den Grenzen, Abschiebung schneller durchsetzen - fordert aber in besonderen Fällen wie Kindern in die durch Förderung jahrelang "investiert" wurde eine gesonderte Prüfung. Auch er sei dort in einer Zwickmühle, so Spahn.
Auch das Thema Bundestagswahl wurde in den Fokus gerückt: "bis dahin sind noch einige Monate Zeit", schmunzelt Spahn. Vorerst müsse noch regiert und gearbeitet werden. Dennnoch käme es jetzt drauf an, merkt Spahn an. Es sei an der Zeit sich abzugrenzen - herauszustellen wofür die CDU im heutigen Zeitalter stehen würde. Wo liegen die Unterschieden zu anderen Parteien - was unterscheidet uns heute von der SPD? Hier müsse man vor Ort beginnen klare Kante zu zeigen, einen Kurs vor Augen zu haben und kein Schwimmer zu sein. "Das ist nicht immer einfach", stellen CDU Fraktions- und Vorstandsmitglieder unterdessen fest.
"Wir müssen uns mehr streiten, mehr aneinander reiben", fährt Spahn fort. Damit Politik Spaß macht und voran käme, müsse wieder eine vernünftige Opposition her. "Und auch das beginnt auf kommunaler Ebene", erklärt er weiter. Damit sich die Welt weiterentwickelt, müssen wir miteinander diskutieren, Argumente austauschen - abwägen. Und uns im besten Falle sogar das ein oder andere Mal vom Anderen überzeugen lassen, weil er einfach die besseren Argumente hat. Genau das sei Politik. -
Am Ende drängt die Zeit, Spahn muss zurück zum Flughafen und an den Schreibtisch nach Berlin. - Danke für die anregende Diskussion, Jens!